Teenager-Gründungen: auf Augenhöhe mit jungen Zielgruppen

Shownotes

Der eine gilt mit 15 Jahren als einer der jüngsten Gründer Deutschlands. Der andere war mit 16 Jahren Thüringens jüngster Unternehmer. Amir Gdamsi aus Dortmund und Claus Weibrecht aus Jena haben beide als Teenager im Bereich digitales Marketing gegründet. Und mussten sich die Befähigung dazu als Minderjährige von Schule, Eltern und Jugendamt bestätigen und vor Gericht genehmigen lassen. Wie klappt Unternehmensführung parallel zum Schulunterricht? Welche rechtlichen Hürden gibt es? Und wie finanziert man das überhaupt? Warum Nathan der Weise und binomische Formeln weniger hilfreich sind und wie man nur mit Handy, Laptop und Internet ein Unternehmen aufbaut, erzählen die beiden Gründer jeweils aus der Perspektive des Youngsters wie des mittlerweile erfahrenen Unternehmers.

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AGM-Marketing

IronShark GmbH

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KfW-Podcast „Ungeschönt“

IronShark GmbH und AGM-Marketing

mit Claus Weibrecht und Amir Gdamsi

Ich habe in der 9. Klasse gegründet, mit 15 Jahren. Also ich sehe [es] eigentlich so: „Nathan der Weise“ oder binomische Formeln – ich weiß nicht, was ich damit in meinem Alltag als Unternehmer anfangen kann.

Da ranken sich wahrscheinlich viele Ängste und Gerüchte auch um das Thema Gründung: Wie schwierig, wie aufwendig ist das? Wenn man diese Angst in der Schule nehmen würde, das würde, glaube ich, der Gründerkultur in Deutschland sehr guttun.

Nehmen wir mal den utopischen Fall an, dass ich scheitern sollte. Dann habe ich trotzdem mehr gelernt als ein 20-Jähriger, der gerade anfängt.

Willkommen zu „Ungeschönt Youngstars“ mit Fokus auf besonders jungen Gründungen. Ich bin Holger Thurm und freue mich auf diese Spezialfolge, in der ich mit gleich zwei Gründern spreche, die im Alter von 16 beziehungsweise 15 Jahren offiziell gegründet haben. Der eine trug einmal den Titel „Thüringens jüngster Unternehmer“, der andere gilt zurzeit als „Deutschlands jüngster Gründer“.

Herzlich willkommen, Claus Weibrecht und Amir Gdamsi!

Hallo!

Danke für die Einladung!

Sie beide trennen altersmäßig mittlerweile rund zwei Jahrzehnte. Aber was Sie vereint, ist die Erfahrung, schon als Teenager Unternehmen gegründet zu haben. Was war für Sie beide denn so ausschlaggebend, noch von der Schulbank aus zu gründen?

Das ist eigentlich eher zufällig passiert. Ich habe das große Glück gehabt, schon in jungen Jahren eine kleine, ja man kann sagen, Online-Zeitung zu haben, habe Interviews geführt mit Spieleentwicklern, und dabei bin ich auf einen Spieleentwickler gestoßen, der gesagt hat: „Deine Webseite, Claus, gefällt mir sehr gut! Hast du nicht Lust, für uns auch eine Webseite zu bauen?“ Und das hat mir eigentlich den Anstoß gegeben zu überlegen: Wie kann man denn eigentlich in so jungen Jahren eine Firma gründen? Denn was klar war, wenn dieser Spieleentwickler eine Webseite bekommt, dann braucht er natürlich auch eine Rechnung. Und damit muss es auch eine ordentliche Firma geben.

Und bei Ihnen, Herr Gdamsi?

Ja, bei mir war es bisschen anders. Es war kein Zufall, es war schon eher gewollt. Bei mir war’s nämlich so, dass ich angefangen habe, mich sehr viel politisch zu engagieren. Ich war in verschiedenen politischen Kreisen unterwegs, als Klassensprecher, Schülersprecher und irgendwann als Bezirksschülersprecher. Und dann wurde ich auf ein Start-up-Event eingeladen. Und das war so für mich ein Change-Moment, wo ich gemerkt habe, okay, ich liebe es, mit Menschen zu reden, ich liebe es, Netzwerke aufzubauen, und ich liebe es, einfach rauszukommen. Und da dachte ich mir, okay, ich sollte vielleicht Unternehmer werden. Und dann habe ich einfach den Schritt in das Unternehmertum gewagt und angefangen mit einer Digitalagentur. Weil was liegt näher? Viele Unternehmen suchen Mitarbeiter. Viele Unternehmen wollen junge Menschen erreichen. Warum denen nicht zeigen, wie man sich auf TikTok, Instagram und Co. positioniert, um dort einfach junge Menschen zu greifen und zu catchen? Und so habe ich angefangen, für Freunde, Bekannte erst mal Instagram-Accounts aufzubauen. Und letztlich mache ich mehr.

Herr Weibrecht, Sie haben die IronShark GmbH gegründet. Mittlerweile sind Sie an mehreren Firmen beteiligt. Und Sie, Herr Gdamsi, haben sich auch nicht nur mit einer Gründung zufriedengegeben, neben der AGM-Marketingagentur auch die Firma Breams gegründet. Wir stellen kurz Ihre Unternehmen vor.

„Wir sind Online-Jäger“, wirbt die Agentur IronShark. Die über 30 Mitarbeitenden suchen an den mittlerweile vier Standorten Jena, Leipzig, Dresden und Essen Schwachstellen in den Online-Strategien ihrer Kunden, bieten Lösungen in den Bereichen eCommerce, Online Marketing, Web- und App-Entwicklung. Gegründet hat sie Thüringens einst jüngster Unternehmer Claus Weibrecht mit 16 Jahren. Heute ist er vor allem als Speaker und Coach sowie als Investor tätig.

Amir Gdamsi hat mit 15 Jahren gegründet und macht als „Deutschlands jüngster Gründer“ Schlagzeilen. Seine AGM-Marketing-Agentur in Dortmund berät Unternehmen, wie sie Markenaufbau für junge Zielgruppen betreiben und digital am besten auftreten. Die Agentur wirbt mit ihrer Jugendlichkeit, das Durchschnittsalter bei AGM ist 19 Jahre. Mit einem Partner zusammen hat Amir Gdamsi außerdem die Firma Breams gegründet, die Werbeflächen auf Fahrrädern vertreibt.

Herr Weibrecht, Herr Gdamsi, Sie haben beide extrem jung im Bereich digitale Beratung, digitales Marketing gegründet. Wie kommt man als Jugendlicher darauf? Ist das einfach nur die Affinität zu digitalen Medien?

Also ich würde sagen, digitale Medien und Social Media im Allgemeinen ist etwas, womit wir aufgewachsen sind. Wir wachsen aktiv mit diesen Medien auf. Wir lernen das tagtäglich kennen als junge Menschen, und das ist einfach so das Naheliegende gewesen. Natürlich, ich hätte auch viele andere Sachen machen können. Ich hätte irgendwelche Produkte im Internet verkaufen können, aus China angeliefert und teurer verkauft. Das ist aber nicht so das, was mir Spaß gemacht hat. Mir macht es Spaß, Erfolge zu sehen, mir macht es Spaß, Unternehmen herauszubringen und denen zu helfen, digital einfach besser aufgestellt zu sein. Und so habe ich einfach den Schritt in die Digitalberatung oder in das digitale Marketing gewagt. Und das war glaube ich auch ganz gut.

Da möchte ich noch ergänzen: Das ist vor allen Dingen ja auch ein Bereich, in dem die Jugendlichkeit sich durchaus als Wettbewerbsvorteil herausstellt. Das ist ein Bereich, wo wir, weil wir jung sind, weil wir in diesem Metier aufgewachsen sind, weil wir unbekümmert viel Erfahrung sammeln konnten, tatsächlich vielleicht einige Vorteile haben im Vergleich zu älteren Gründern oder zu den etablierten Anbietern, die sich vielleicht schwerer tun, mit den neuen Trends und mit den neuen Methoden, die in diesen Bereichen aufgekommen sind, Schritt zu halten oder sie eben adäquat umzusetzen.

Heute sind Sie aber nicht mehr jung, Herr Weibrecht, ohne Ihnen zu nahe zu treten!

Vielen lieben Dank!

Sind Sie denn immer noch aktiv bei IronShark?

Absolut! Der Tätigkeitsschwerpunkt hat sich natürlich in den 20 Jahren seit der Gründung ein Stück weit verändert. Ich habe die ersten sieben, acht Jahre tatsächlich viel programmiert, viel beraten und war da also tatsächlich auch mit bei der eigentlichen Projekt- und Produktumsetzung involviert. Das hat sich dann immer mehr in, ja ich möchte mal sagen, administrative Tätigkeiten verwandelt und mittlerweile eher in unternehmerische Tätigkeiten. Das heißt, es geht mittlerweile viel eher um Strategie, um Finanzen, um solche Themen, und viel weniger um das tatsächlich tägliche operative Geschäft.

Herr Gdamsi, Ihre weitere Firma heißt Breams. Die ist dahingegen ziemlich analog unterwegs. Wie kam es denn zu dieser Idee?

Ja, genau. Breams, das neues Start-up von mir, was es seit November letzten Jahres gibt, das ist ein Start-up, wir arbeiten mit Werbeflächen auf Fahrrädern, die durch Innenstädte fahren, also Out-of-Home-Werbung, Point of Sales. Und das ist mal was ganz anderes als digitales Marketing. Wie kam es dazu und was reizt mich daran, so was überhaupt aufzubauen? Also es war so, dass ich eine politische Kampagne betreut habe von einem Bundestagskandidaten hier in Dortmund. Und da haben wir diese Fahrräder zum ersten Mal eingesetzt. Und diese Fahrräder waren einfach so effektiv, sie haben so gut funktioniert, dass ich mich mit diesem Bundestagskandidaten zusammengesetzt habe und die Firma Breams ins Leben gerufen habe, die halt jetzt deutschlandweit Out-of-Home-Werbung auf Plakaten mobil umsetzt. Man sieht die Werbung vor einem herfahren.

Kommen wir mal zurück zur Schule. Wie sind Ihre beiden Erfahrungen, als Schüler noch vor einem Abschluss gegründet zu haben?

Also das ist eine ganz, ganz schöne Erfahrung, muss ich zusammenfassend sagen. Also ich hab ja zwischen der 11. und 12. Klasse gegründet, und das war ein Moment, in dem sich tatsächlich auch meine schulischen Leistungen noch mal gesteigert haben, weil auf einmal hat vieles viel mehr Sinn gemacht. Also viele der Inhalte, die wir in der Schule vermittelt bekommen haben, waren dann vor dem Hintergrund des eigenen Unternehmens, der Selbstständigkeit, viel viel praktischer anzuwenden. Da hat Erörtern, Interpretieren auf einmal Sinn gemacht. Der Englischunterricht war auf einmal viel, viel greifbarer, weil er mir für meine Korrespondenz geholfen hat, für meine Kundenbeziehungen geholfen hat. Und so hat sich das zumindest schon mal positiv ausgewirkt. Das Zweite ist natürlich auch, dass der Schulalltag ein Stück weit die erste Hälfte des Tages war. Und die zweite Hälfte des Tages galt dann eben der selbstständigen Tätigkeit, um am Nachmittag dann zu programmieren, am Anfang Webseiten zu bauen. Wir haben mit E-Learning-Plattformen begonnen. Das war ein großer Schwerpunkt. Das heißt dann, immer am Nachmittag an den PC und im heimischen Kinderzimmer dann weiter programmiert oder weiter gearbeitet, bis oft in die Nacht rein. Und das war an sich eine schöne Zeit. Klar bedeutete das natürlich auch, deutlich weniger Zeit eben für die Freunde gehabt zu haben in dem Zeitraum. Wobei ich das große Glück hatte, mit einigen meiner Freunde eben auch als erste Unterstützer, als erste Mitarbeiter in der Firma zusammenarbeiten zu können. Also das hat Spaß gemacht. Wir haben auch nicht immer nur die ganze Zeit programmiert, sondern das eine oder andere Spiel auch mal gespielt zwischendurch oder auch mal gequatscht oder etwas anderes gemacht.

Ja, ganz spannend! Aber tatsächlich muss ich hier sagen, dass ich eine andere Auffassung habe von Schule und Unternehmen gleichzeitig. Also, ich gehe ja noch in die Schule. Ich mache nächstes Jahr mein Abitur. Ich habe in der 9. Klasse gegründet, mit 15 Jahren. Und bei mir sah es genau andersrum aus. Seitdem ich mein Unternehmen habe, bin ich schulisch etwas schlechter geworden. Also, ich bin nicht schlecht, ich bin noch immer im guten Mittelfeld, nenn ich es mal so. Aber ich finde, Schule ist schon fast so eine Art Zeit absitzen geworden. Aber das darf ich nicht so sagen. Sondern ich sehe einfach nicht mehr den Effekt drin. Also ich sehe [es] eigentlich so: „Nathan der Weise“ (ist jetzt ein mittelmäßiges Beispiel) oder binomische Formeln – ich weiß nicht, was ich damit in meinem Alltag als Unternehmer anfangen kann, weil ich habe da so gar keine Berührungspunkte mehr mit, weil ich habe viele Freunde, die älter sind als ich, die schon weiter sind als ich unternehmerisch, die sagen mir auch: „Abitur brauche ich nicht, habe ich nie gemacht, trotzdem bin ich erfolgreich.“ Deswegen, da habe ich so ein bisschen Diskrepanz darin, dass ich zum einen Abitur machen möchte. Weil ich möchte auch studieren. Zum anderen bringt mir das nicht viel in meinem Alltag.

Also würden Sie sagen, Schule bereitet Sie auf Unternehmertum nicht gerade vor?

Ich würde sagen nein. Also es fehlen hier wirklich Kernkompetenzen wie beispielsweise Kommunikation, Steuer-Skills oder so was. Das wird einfach, finde ich, nicht in Deutschland gefördert, was ich sehr schade finde. Weil das sind so Soft Skills oder allgemein Skills, die man mehr herausbringen sollte. Man muss jetzt nicht ein neues Fach erschaffen wie Steuern. Aber man könnte ein paar Einheiten im Unterricht einführen, wo einfach so etwas erklärt wird, dass auch Normalos, die jetzt keine Experten sind, auch mit einer Steuererklärung was anfangen können.

Es geht ja oft aus meiner Sicht darum, in der Schule vielleicht einfach diesen alternativen Weg, der ja durchaus spannend sein kann für den einen oder anderen, mal aufzuzeigen und die Angst davor zu nehmen. Das ist in der Praxis, wenn man einmal den Weg gegangen ist und gegründet hat, dann tatsächlich gar nicht mehr so schwierig. Aber da ranken sich wahrscheinlich viele Ängste und Gerüchte auch um das Thema Gründung: Wie schwierig, wie aufwendig ist das? Was muss ich alles dafür tun? Und so weiter. Und wenn man diese Angst in der Schule nehmen würde im Rahmen einer Projektwoche, im Rahmen eines Fachs, im Rahmen einer Veranstaltung, das würde, glaube ich, der Gründerkultur in Deutschland sehr guttun. Und wenn man zusätzlich es noch schaffen könnte, ein wenig dieses Mantra oder dieses Bild abzulegen, dass Scheitern oder mit einer Idee mal keinen Erfolg zu haben was Schlimmes ist … ja, das ist in der deutschen Gründerkultur besser geworden, aber immer noch nicht da, wo es vielleicht hingehört, dass man sagen kann, ich habe eine Idee umgesetzt, so, ich habe es probiert, es hat nicht geklappt, dass das eben keine negative Sache ist, sondern dass man sagt: „Super, du hast was riskiert, du hast was probiert, du hast was versucht aufzubauen. Das finde ich stark, bleib da dran oder probiere es wieder!“ Ja, dass man eher so Mut machende Kultur da für sich hat.

Bei Ihnen, Herr Weibrecht, klang es ja schon ein bisschen an, in der Altersphase trifft man Freunde, andere machen Sport, gehen auf Partys, wollen nach dem Abitur vielleicht erst mal die Welt sehen. Herr Gdamsi, fehlt es Ihnen da an Freizeit und Spaß, wenn man Schule und Unternehmensführung unter einen Hut kriegen muss?

Also ich sage mal so, es gibt berühmte Artikel von mir, wo draufsteht: 90-Stunden-Woche neben der Schule. Genau das ist etwas, was ich sage, man kann alles unter einen Hut bringen. Man muss jetzt nicht von morgens bis nachts, tief in die Nacht arbeiten. Natürlich, es gibt, sag ich mal, Projekte, da muss man halt ein bisschen sich zurücknehmen. Man muss mal mehr arbeiten. Aber ich finde, eine Work-Life-Balance, die ist extrem wichtig. Da muss man auch ein Privatleben haben. Man muss Freunde haben. Man muss auch mal Sachen machen, auf die man einfach nur Lust hat. Und deswegen finde ich, dass es geht, weil vor allem durch die Schule habe ich einen sehr strukturierten Arbeitsalltag. Morgens um 7, 8 Uhr beginnt die Schule, nachmittags um 15 Uhr bin ich wieder zu Hause und dann bis meistens 21, 22 Uhr mache ich alles andere. Also Sport gehört auch noch dazu, versuche ich auch in den Alltag einzubringen, weil es einfach mich persönlich weiterbringt. Es geht nicht darum, dass man seine Zeit gegen Geld tauscht. Also muss ja nicht selbst und ständig dabei sein. Man kann selbstständig sein, aber auch mal Sachen delegieren und Sachen abgeben, auf die man keine Lust hat beziehungsweise die ein anderer besser kann. Das ist das, was ich auch sehr früh erkannt habe, was mir, glaube ich, sehr gutgetan hat: Ich muss nicht alles selbst machen. Alles selbst machen ist nie die beste Entscheidung. Weil irgendwann kannst du nicht alles machen. Irgendwann ist man sehr eingespannt in vielen anderen Geschichten. Und deswegen habe ich mich dazu entschieden, was anderes zu machen und Projekte teilweise abzugeben.

Und Herr Gdamsi, ich denke, Sie stimmen mir zu, es ist ja auch so, dass wir uns in dem Bereich selbstständig gemacht haben, der uns einen unglaublichen Spaß macht. Also das ist ja nicht so, dass wir sagen: „Oh Gott, jetzt muss ich hier nach der Schule mich hinsetzen und muss irgendwie ‚Nathan der Weise‘ interpretieren“ oder so. Wo wir sagen, das ist vielleicht ein wenig zäh für den einen oder anderen. Sondern das sind ja Tätigkeiten … wie gesagt, ich habe für mein Leben gerne programmiert. Ich habe diese Probleme gern gelöst. Ich fand es unfassbar spannend zu sehen: Da gibt es ein Problem, was man durch eine Software lösen kann; und wenn man das programmiert, macht der Computer das, was man möchte. Man löst das Problem damit. Man hilft in einem realen Anwendungsfall, nicht wie im Informatikunterricht, wo alle 15 Mal das Problem lösen, was 400.000 Generationen vor uns auch schon gelöst haben. Sondern man macht eben wirklich was zum ersten Mal. Oder man löst ein echtes Problem. Und das hat mich unfassbar gefreut! Und hätten Sie mich, Herr Thurm, gefragt, damals: „Herr Weibrecht, möchten Sie jetzt lieber irgendwie ins Kino gehen oder nach Hause und an einer E-Learning-Plattform programmieren?“, dann wäre meine Antwort an den meisten Tagen so ausgefallen, dass ich gesagt hätte: „Na klar, weiter programmieren! Ich hab da gerade mich in so ein Problem reingebissen und ich weiß, heute kriege ich das gelöst.“ Und das hat mir unfassbar viel Spaß gemacht. Heute hat es sich ein bisschen gewandelt vom Tätigkeitsschwerpunkt. Aber Spaß macht es immer noch sehr, sehr viel!

Und Herr Weibrecht, da muss ich noch ergänzen: Es gibt keine klare Grenze zwischen Arbeit und Alltag. Es ist einfach ein fließender Übergang, weil Arbeit macht mir Spaß. Es ist für mich quasi schon fast eine Art Hobby geworden. Weil das, was mir Spaß macht, ist, mit Menschen zu reden. Und mein Hauptschwerpunkt in diesem Unternehmen liegt darin, mit Menschen zu reden. Und deswegen, es ist für mich keine Arbeit. Auch wenn ich privat irgendwo unterwegs bin, irgendwie kommt das Thema Business immer zur Ansprache. Man fragt: Wie läuft das Geschäft? Was machst du gerade? Kannst du mir hier und dort helfen? Und deswegen, für mich ist das auch mehr Berufung als Beruf.

Woher haben Sie denn beide gewusst, wie man ein Unternehmen gründet und führt? Also wenn ich mir das jetzt ganz plastisch vorstelle, als Schüler auf der Schulbank, woher nehme ich das Wissen? Und auch welche Hindernisse mussten Sie auf dem Weg zur Unternehmensgründung überwinden?

Also ehrlicherweise war da wahrscheinlich für mich sehr hilfreich, eine gewisse Naivität zu haben und zu sagen das wird schon irgendwie gehen. Als ich damals diese Gelegenheit bekommen habe, eine Webseite zu programmieren, war das Motivation genug für mich, den Lösungsweg zu gehen, den ich ganz oft bei meinen Problemen gegangen bin, nämlich in Jena in eine kleine Buchhandlung hineinzugehen und ein Buch zu kaufen. Und in dem Fall gab es ein Buch, das hieß „Existenzgründung für Kids von 16 bis 99 Jahren“. Und das Buch habe ich gekauft und habe angefangen, darin zu lesen. Und da stand zwar drin, dass man vor seinem 18. Geburtstag einen schweren Weg geht, wenn man gründen möchte. Aber es stand eben trotzdem drin, wie es geht. Und zwar, im allgemeinen Fall muss man da zum Vormundschaftsgericht, es ist also beim Amtsgericht, und muss sich für geschäftsfähig erklären lassen, für voll geschäftsfähig erklären lassen. Das muss man also beantragen. Und in der Regel wollen die Sachbearbeiter dann also auch noch eine ganze Liste von Nachweisen, dass man dazu geeignet ist. Ich musste also bestätigen, dass ich mich in der Lage fühle, eine Steuererklärung abzugeben, dass ich an einem Existenzgründerseminar teilgenommen habe. Meine Schulleitung musste bestätigen, meine Eltern mussten bestätigen, dass sie mir das zutrauen und dass meine schulischen Leistungen nicht leiden werden. Solche Dinge gab es. Das hat auch ein paar Monate gedauert, bis der Prozess abgeschlossen war. Hinterher ist es dann schwieriger geworden, weil man in Deutschland, wenn man so ein bisschen aus der Norm herausfällt, an der einen oder anderen Stelle eben genau auch gegen Technik kämpft. Zum Beispiel beim Abschluss des Handyvertrags mit unter 18. Das durfte ich ja theoretisch, war ja voll geschäftsfähig durchs Amtsgericht erklärt worden, schon im Alter von 16. Trotzdem hat man mich den Handyvertrag nicht abschließen lassen, weil die Softwareoberfläche eben gesagt hat: Nee, unter 18 funktioniert das zum Beispiel nicht. Also solche Hürden gab es genauso bei der Bankeröffnung, bei der Kontoeröffnung für ein Geschäftskonto ging mir das ähnlich. Aber abgesehen von diesen „kleineren Formalitäten“ (in Anführungsstrichen) ist der Prozess gar nicht so schwer. Und ich würde mich freuen, wenn der Podcast vielleicht auch dem einen oder anderen Gründer oder der Gründerin Mut macht, eben auch so einen Weg zu gehen und das zu riskieren. Gerade als junger Mensch kann man nicht so schrecklich viel verlieren auf diesem Weg. Man kann nur unfassbar viele Erfahrungen sammeln. Das ist mit Sicherheit sehr, sehr wertvoll.

#00: 16:24-0# [AG] Genau, und das ist der Punkt, der einfach, sage ich mal, den Vorteil bringt beim jungen Gründen. Also es gibt keine Fallhöhe. Es gibt kaum eine Fallhöhe. Man hat am Anfang keine Kosten. Man hat eigentlich nichts, was man verlieren könnte. Man wohnt auch in der Regel bei seinen Eltern mit in jungen Jahren und man muss einfach mal durchkommen. Also bei mir war es so, als ich gegründet habe, habe ich einfach „Onkel Google“ gefragt: Wie gründet man unter 18? Mittlerweile gibt es auch im Internet etliche Anleitungen, wie das geht. Man muss einfach mal nett beim Amtsgericht nachfragen, und da bekommt man in der Regel auch eine Antwort innerhalb von mehreren Wochen. Und dann funktioniert das!

#00: Sie waren auch vor dem Amtsgericht?

#00: Genau, ich war auch vor dem Amtsgericht hier in Dortmund. Und auch hier war ich der erste Fall, der das gemacht hat. Und, ja, ich musste eine Bestätigung vom Schulleiter holen, dass ich dazu befähigt bin, dann vom Jugendamt und von den Eltern und letztlich vom Amtsgericht bestätigen lassen, dass das alles vorliegt. Und dann hatte ich innerhalb von knapp sechs Monaten meine volle Geschäftsfähigkeit.

#00: Ich muss Ihnen da zustimmen, Herr Gdamsi, dass die Fallhöhe tatsächlich niedrig ist. Ich habe mit meinem Jugendweihe-Geld mir einen Computer gekauft, also mit 14. Und den habe ich zwei Jahre später dann eben genutzt, um mein erstes Geld im Kinderzimmer mit diesem PC zu verdienen. Ja, also, da war jetzt kein Investment notwendig. Ich brauchte keine Eigenkapital. Ich musste keine Kredite aufnehmen, um starten zu können. Sondern es war eben ganz, ganz einfach, wenn man am Anfang sehr jung gründet und das ja fast minimalistisch gründet. Und jeden Euro, den man dann einnimmt, der macht einen dann eben doppelt glücklich und doppelt stolz, weil man dann damit eben Schritt für Schritt die Professionalitätsleiter nach oben klimmen kann, was das Equipment und auch Mitarbeiter und so weiter angeht.

#00: Herr Gdamsi, gab es in Ihrem Umfeld eigentlich so etwas wie ein Vorbild zum Thema Gründen und Selbstständigkeit, eine Art Role Model oder vielleicht sogar eine „Kultur des Gründens“?

#00: Also so direkt gab es so etwas nicht, aber Sie sprechen ein gutes Thema an, und zwar Mentoren oder Leute, von denen man lernen kann. Also bei mir war es so, ich hatte immer viele Leute, auf die ich zurückgreifen konnte, die schon erfahrener waren als ich, die große Agenturen hatten, von denen ich einfach lernen konnte und Fragen stellen konnte. Meine Eltern sind selbstständig. Allein dadurch hatte ich schon einen Vorteil, wenn es um Fragen geht wie Rechnung stellen, Steuern oder sowas. Die waren das schon seit mehreren Jahren. Und da habe ich schon einiges an Background, der mir da helfen konnte. Also mein Umfeld waren ja alles andere Schüler, die 15, 16 sind. Und dementsprechend, die hatten jetzt nicht das Bestreben, eine Firma zu gründen. Aber mit der Zeit habe ich mich auch mit Gleichgesinnten getroffen. Also es gibt verschiedene Gründervereinigungen deutschlandweit, wo man einfach hingehen kann und dann sich und seine Firma präsentieren kann beispielsweise, wo du einfach mit Gleichgesinnten mal gut essen gehst.

#00: Sie haben Ihre Familie erwähnt, weil Ihre Eltern auch selbst schon als Unternehmer tätig sind. Haben Ihre Eltern Sie in diesem Prozess unterstützt? Oder waren sie anfangs skeptisch?

#00: Also am Anfang ist natürlich jeder skeptisch, wenn man sagt: „Hey, ich bin 14, ich möchte jetzt gründen.“ Und da kam natürlich die Antwort: „Ja okay, mach mal die Schule zu Ende! Schule ist jetzt erst mal Prio, und danach können wir schauen, was man machen kann.“ Aber wenn ich dann wirklich mit Businessplänen oder wirklich mit handfesten Beweisen komme, dass ich gründen möchte, dass ich einen Plan davon habe, was ich machen möchte, dann konnte ich die auch ziemlich schnell davon überzeugen. Wichtig anzumerken ist, ich habe von meinen Eltern nie irgendwie finanzielle Unterstützung bekommen. Das war mir auch ganz wichtig. Dass man nicht sagen kann: Okay, ich bin einfach nur ein Scheinbild meiner Eltern, die steuern das von oben hin aus. Nein, die haben mir was Besseres gegeben, und zwar Erfahrungen und Netzwerk. Und allein dadurch konnte ich schon einiges rausziehen.

#00: Also meine Eltern sind beide nicht unternehmerisch tätig, keine Selbstständigen, sondern sind ihr Leben lang im Angestelltenverhältnis gewesen, meine Mama als Krankenschwester, mein Papa als Leiter in einem Berufsförderungswerk hier in Thüringen, und haben mich aber sehr, sehr stark auf meinem Weg unterstützt, haben von Anfang an gesagt, klar kann ich das machen, und haben eben besagte Bücher beispielsweise immer auch bereitwillig gekauft. Also wenn wir schon über finanzielle Unterstützung sprechen, also da waren, wenn es um Fachbücher ging, meine Eltern immer zur Stelle, haben gesagt: „Gar kein Problem! Brauchst dein Taschengeld nicht dafür auszugeben.“ Aber, Herr Thurm, Sie hatten das Thema Vorbilder angesprochen, und ich hatte schon damals so ein Bild, was mich irgendwie begeistert hat. Ich war ein leidenschaftlicher Computerspieler. Das können vielleicht die einen oder anderen Hörer nachvollziehen. Und mein, ja, mein Traum als junger Mensch war dann immer auch, eigene Spiele zu entwickeln und auch gerade solche Strategiespiele zu entwickeln. Und über diesen Weg bin ich letztendlich mit dem Vorbild Blue Byte – das war eigentlich für mich die Entwicklerschmiede, die mich am meisten fasziniert hat –, mit diesem Vorbild bin ich losgezogen und habe mit Freunden Modifikationen für Spiele entwickelt, sogenannte Mods, haben wir als Erstes gebaut. Das ist leichter, als ein komplettes Spiel zu entwickeln. Ich habe aber auch kleinere Spiele programmiert – wirklich ganz, ganz kleine, aber trotzdem –, kleine Spiele programmiert. Und eben diese Interviews geführt, weil ich dachte, wo erfahre ich denn mehr darüber, wie das geht, erfolgreicher Spieleentwickler zu werden, als von den Spieleentwicklern selber, und habe die eben angerufen und gesagt: „Hier, ich habe eine Website, ich würde gern ein Interview mit euch führen“, und hatte damit großen Erfolg. Alle Firmen, die ich angerufen habe, haben das Interview mitgemacht. Und so bin ich auch auf Messen und Veranstaltungen gekommen als quasi Presse, um da Erfahrungen zu sammeln. Und das hat mich … Klar, da hatte man dann ein Umfeld um sich herum von Entwicklern, die erfolgreiche Spiele auf den Markt gebracht haben. Und viele davon waren auch noch sehr jung. Also viele dieser Spieleentwickler aus dem semiprofessionellen Bereich haben das eigentlich in einem Alter gemacht so zwischen 16 und 22, 23, 24. Und da konnte ich mich schon sehr identifizieren mit. Das fand ich schon wirklich inspirierend.

#00: Herr Weibrecht, Sie waren in Jena der Erste, Herr Gdamsi, Sie waren in Dortmund der Erste, die vor Gericht ihre Geschäftsfähigkeit eingefordert haben. Warum gibt es eigentlich nicht viel mehr junge Gründerinnen und Gründer in Deutschland wie Sie?

#00: Also ein Punkt – hatten wir vorhin kurz angesprochen – ist glaube ich tatsächlich, diese Alternative in der Schule auch zu erzählen und den Jugendlichen und Schülern einfach diese Möglichkeit mal aufzuzeigen, dass das geht. Ich meine, ich erinnere mich, wir hatten mal ein Börsenspiel, da ging es um das Thema Geldanlage. Ja, das hatte man mal gemacht. Das hat auch den einen oder anderen nachhaltig inspiriert. Ja, das war sicherlich nicht schlecht. Aber im Bereich Gründung war es zumindest zu meiner Zeit damals …, ja, hatten wir keine Gelegenheit. Wir haben aber Praktika machen dürfen. Also das Leben eines Angestellten, da durften wir hineinschnuppern, das haben wir kennengelernt. Das Leben als Unternehmer, als Selbstständiger, als Gründer, als Erfinder, vielleicht auch als Künstler, dieses Leben, was auch für viele ein toller Lebensentwurf ist – heute würde man vielleicht noch Influencer mit ergänzen müssen –, dieses Leben, in das konnten wir nicht reinschnuppern. Und das finde ich schade. Also ich glaube, wenn wir etwas ändern wollen an der Gründerkultur, wäre das ein guter Schritt.

#00: Also da kann ich mich nur anschließen. Es gibt in Deutschland aktuell viel zu wenig Formate, wo das Thema Unternehmertum oder allgemein zweiter Weg gefördert wird. Es gibt Projekte wie Schülerfirma oder Ähnliches, wo man jungen Menschen zeigt, dass man auch neben der Schule irgendetwas aufbauen kann. Also meistens waren das so Geschichten wie nachhaltige Aspekte, Schüler sammeln Müll oder so etwas beispielsweise. Weiß ich jetzt nicht, was es da gibt. Aber da gibt es schon ein paar Ansätze. Was ich mir wünschen würde, ist vielleicht so eine Art Vortragsreihe, wo junge Gründer einfach von ihren Erfahrungen berichten, zu den Schulen hinfahren und zeigen: „Okay, so habe ich das gemacht. So könnt ihr das auch machen!“ Weil es ist ein Prozess, der ist immer gleich, und jeder kann was erreichen, wenn er die Lust und vor allem den Arbeitswillen dahinter hat. Und das ist einfach machbar.

#00: Haben Sie am Anfang auch Fehler gemacht, die jetzt rein Ihrer Jugendlichkeit geschuldet waren?

#00: Ja! Leider ist der Podcast ja zeitlich begrenzt, deswegen können wir wahrscheinlich nicht alle diskutieren. Aber das sind eine ganze Reihe. Vielleicht mit dem gleichen jugendlichen Enthusiasmus, mit dem ich an die Problemlösung herangegangen bin, mit der gleichen jugendlichen Ignoranz habe ich natürlich auch andere Themen einfach verdrängt. Also Forderungsmanagement, Steuererklärung, sicherlich auch Vertragsgestaltungen oder auch allein das Rechnungswesen, solche Dinge, die sind über viele, viele Jahre eigentlich sehr stiefmütterlich von mir behandelt worden. Und deren Wichtigkeit hab ich einfach nicht frühzeitig erkannt. Das ist schade! Also das hätte mir sehr viel Ärger erspart und sehr viele Probleme erspart, sicherlich auch eine Beinahe-Pleite ein paar Jahre später ersparen können oder deutlich abgemildert, wenn ich das einfach früher und besser gemacht hätte. Von daher, wenn ich eines nennen darf, dann würde ich sagen, genau das ist wahrscheinlich ein gutes Beispiel dafür, was die Jugendlichkeit dann vielleicht auch an Scheuklappen mitbringt.

#00: Ja, so lange bin ich noch nicht aktiv im Unternehmertum, erst, sag ich mal, zwei Jahre. Aber trotzdem konnte ich schon einiges mitnehmen. Und auch das Thema Rechnungsmanagement bei mir ist so eine Sache, die lässt zu wünschen übrig. Alles läuft doch sehr händisch und nicht automatisiert. Aber allgemein, es sind einfach die Learnings, die man ziehen muss. Alles, was jetzt passiert, in den nächsten – sag ich mal, bis 20 –, also in den nächsten drei Jahren bei mir, all das ist wirklich extrem wertvoll, wenn man einfach sich dadurch einen Vorsprung erarbeitet. Nehmen wir mal den utopischen Fall an, dass ich scheitern sollte. Dann habe ich trotzdem mehr gelernt als ein 20-Jähriger, der gerade anfängt. Weil einfach diese Learnings, das ist das, was einem einen Vorsprung verschafft, und es ist immer ein Learning by Doing. Man sollte Fehler machen, Fehler gehören zum Prozess dazu, Fehler gehören zum Erfolg. Man sollte Fehler nur nicht zu häufig machen, dann wird es kritisch.

#00: Es ist eben der schnellste Weg zu lernen irgendwie, weil man das Wissen die ganze Zeit anwendet und weil man ein unmittelbares Feedback bekommt und weil man ja auch regelmäßig vor Probleme gestellt wird. Das sind ja ernsthafte Aufträge, die man da bekommt, die man auch erfüllen muss, ist man vertraglich verpflichtet dazu. Man muss einen Weg finden, die versprochene Leistung in dem versprochenen Zeitrahmen zum versprochenen Budget letztendlich zu liefern. Und sich in eine solche Situation zu bringen oder in so eine Drucksituation zu bringen, das dann eben auch liefern zu müssen, das macht eine steile Lernkurve aus. Also da lernt man schnell, man beschäftigt sich schnell mit neuen Themen. Man arbeitet sich schnell ein. Da stimme ich dem Herrn Gdamsi zu, dass man auf diesem Weg wahrscheinlich viel, viel schneller Praxiswissen erlangt als durch eine Schulausbildung oder auch ein Studium – wobei dort eben Modelle gelehrt werden, die einem auf der anderen Seite auch wieder helfen können, so eine Selbstständigkeit noch erfolgreicher zu machen und vielleicht bestimmte Fehler zu vermeiden.

#00: Frage an Sie beide: Sie haben als One-Man-Show begonnen, richtig?

#00: Also, ich habe von Anfang an, also schon bei der ersten Webseite, einen guten Freund von mir beschäftigt als ersten Mitarbeiter, der die grafische Umsetzung gemacht hat, weil ich auf der anderen Seite im Grafischen keine besonders hohe Befähigung hatte und auch bis heute nicht habe. Also ich bin eher der Programmierer gewesen; ich war der, der gut darin war, informatische Probleme zu lösen. Und Norbert, mein guter Freund von damals, hat glücklicherweise dann diesen grafischen Teil übernommen und [mich] von Anfang an als Mitarbeiter unterstützt. Und so sind relativ schnell eben auch noch weitere dazugekommen.

#00: Ja, bei mir war’s ein bisschen anders. Also ich habe als eine One-Man-Show gestartet, und mittlerweile bin ich keine One-Man-Show mehr. Aber bei mir war es einfach so – das war auch das, was ich anfangs erwähnt habe –, am Anfang wollte ich nichts abgeben. Ich wollte alles selbst machen. Alles mache ich, und nur dann wird es gut. Und das war etwas, was ich früh, ja, relativ früh beziehungsweise spät erkannt habe, dass man das abgeben sollte. Und dann habe ich mir halt Kompetenzen dazugeholt.

#00: Jetzt haben Sie ja sogar ein zweites Unternehmen, und, Herr Weibrecht, Sie sind an einigen beteiligt. Wie haben Sie denn von Anfang an da den Überblick behalten?

#00: Also ehrlicherweise schlecht. Ich hatte es ja vorhin schon angesprochen. Also klar, die Themen, die einem Spaß machen oder die mir Spaß machen – ich spreche mal nur für mich –, die Themen, die mir Spaß gemacht haben, darauf habe ich den Fokus gelegt. Und ich bin quasi nach Hause, habe den Schulranzen in das Kinderzimmer in die Ecke gestellt und habe mich an den PC gesetzt und hab programmiert. Das hat mir unfassbar viel Freude gemacht. Die anderen Themen rechts und links davon, die habe ich tatsächlich wahrscheinlich ähnlich gut ausgeblendet wie möglicherweise auch die drohende Klassenarbeit, für die man dann auch in letzter Minute lernt oder für die ich oft auch kurz vor Schluss gelernt habe. Das heißt, die Techniken, die ich heute im Bereich Zeitmanagement kenne und nutze, die hätten mir damals einen großen Dienst erwiesen. Kannte ich aber nicht, hatte ich damals nicht. Und deswegen war das tatsächlich so, dass ich nicht selten in die Nacht hinein noch irgendwas abgearbeitet habe oder irgendwas machen musste, weil ich es einfach – wie formuliert man das positiv? – verpennt habe oder die Prioritäten anders gesetzt hatte. Absolut! Also wenn ich meinem damaligen Ich heute was sagen dürfte, dann würde ich sagen, Time-Boxing ist ein unfassbar starkes Konzept, zu sagen, ich blocke mir ein bestimmtes Zeitfenster einmal in der Woche, um zum Beispiel Buchhaltung oder Rechnungswesen zu machen und halte das zuverlässig ein oder nehme mir eben auch zum Beispiel mal einen Abend in der Woche für das Thema Networking, Neukundenakquise, weil man das sonst in der Hitze des Gefechts einfach immer erst dann macht, wenn man schon keine Aufträge mehr hat, also wenn man fertig ist mit dem Projekt und dann das nächste braucht. Dann wieder anzufangen zu akquirieren macht natürlich keinen Sinn.

#00: Ja, bei mir ist es jetzt nicht so extrem ausgeartet, dass ich jetzt den Überblick verliere. Aber es ist auch schon so, dass ich mir meine Zeit fest einteilen muss. Also ich muss schon darauf achten, dass ich nicht zu sehr in das eine mich hineinfahre und das andere vernachlässige. Ich achte schon darauf, dass ich für alles etwas Zeit finde, aber dennoch das, was mir am meisten Spaß macht, priorisiere, sodass ich irgendwie alles bearbeiten kann und trotzdem noch in der Schule irgendwie vorankomme – nennen wir es mal so, weil das ist auch noch etwas, was ich auch noch zu Ende bringen muss. Deswegen ist bei mir Zeitmanagement etwas, was mich wirklich weit nach vorne gebracht hat, wenn es auch darum geht, Privataktivitäten nicht zu kurz kommen zu lassen.

#00: Herr Gdamsi, Sie haben ja auch gesagt, Sie haben gelernt, da zu delegieren. Wie haben Sie denn als 15- beziehungsweise 16-Jähriger Mitarbeitende gewonnen, insbesondere solche mit Erfahrung oder mit Know-how, das Sie brauchten?

#00: Ja, das hat sich eigentlich dadurch ergeben, dass ich einfach viel unterwegs war. Ich habe viele Menschen kennengelernt, und vor allem war bei mir eines direkt von Anfang an klar: Mir ist egal, was für einen Abschuss jemand hat. Mir ging es darum: Kriegt er die Aufgabe gelöst? Okay! Kriege ich die Aufgabe schnell gelöst? Sehr gut! Und dann einfach machen! Und dann habe ich einfach jetzt verschiedenste Kompetenzen mir dazugeholt, beispielsweise Film und Video. Ich kann vielleicht gerade mal so eine Kamera anschalten, das war’s auch schon. Deswegen habe ich mir einen Videografiker dazugeholt, der halt Film aktuell studiert. Der ist ein bisschen älter als ich, der ist 19, aber dennoch jung dabei.

#00: Ja, man hat ja tatsächlich auch den Vorteil als junger Gründer, dass man quasi ja in der Regel in einem Umfeld ist mit ganz, ganz vielen anderen jungen Menschen, die auch relativ viel Freizeit haben, die auch sich freuen, wenn sie sich Geld dazuverdienen können. Und die Spaß daran haben, eben auch das Wissen, was sie haben, oder das Interesse, was sie haben, auszuleben und damit eben Videos zu drehen oder auf Social Media was zu posten oder eben auch was zu programmieren. Das ist natürlich für mich damals viel leichter gewesen – und ich vermute, für den Herrn Gdamsi heute auch –, da einfach innerhalb des eigenen Umfeldes Leute dafür zu begeistern, zu sagen: „Ey, komm, mach doch mal mit, hilf mir mal bei der Sache!“, oder: „Hast du nicht Lust, dies und jenes zu tun und dir etwas dazuzuverdienen?“ Das ist für ein Unternehmen oft schwerer, dann auch zu schauen: Wer sind die Leistungsträger? Wer kann schon wirklich was? Wer beschäftigt sich privat mit den Themen, zum Beispiel Social Media, Videografie, Programmierung, App-Entwicklung, solche Themen. Das können wir aus unserem Netzwerk heraus dann ein bisschen einfacher, weil wir einfach das Umfeld jeden Tag um uns herum haben.

#00: Jetzt suchen ja Unternehmen meist Beratungen oder Agenturen, die schon Expertise mitbringen, die spezialisiert sind und auf eine Reihe von Referenzen verweisen können. Wie konnten Sie denn anfangs Kunden davon überzeugen, dass Sie ohne jeden Track-Record dennoch die Richtigen sind?

#00: Der erste Kunde war, wie gesagt, von meiner eigenen Webseite überzeugt und hat mich deswegen gefragt, ob ich ihm nicht helfen kann. Und dann den Kunden Nummer zwei habe ich quasi dadurch gewonnen, dass ich jedem in meinem Umfeld erzählt habe, dass ich jetzt Unternehmer bin, dass ich ein Unternehmen habe, dass ich Webseiten baue, und eine Freundin meiner Mutter am Tisch dann gesagt hat, ein Geschäftspartner von ihr sucht gerade jemanden, der eine E-Learning-Plattform braucht, und hat ein Problem: Er hat nur 5.000 Euro Budget. Und da habe ich gesagt: „Geiles Problem! Den rufe ich an!“ Und diesen ersten, ich nenne es jetzt mal „richtigen“ Kunden zu gewinnen und das Glück zu haben, dass dieser Kunde vielleicht dann sogar als Multiplikator dient, das ist, glaube ich, ein guter Weg. Also, wenn man den ersten Kunden gewonnen hat und die Projekte erfolgreich umgesetzt hat, da zumindest mal eine Rezension zu bekommen, zumindest mal eine Möglichkeit haben, damit hausieren zu gehen und werben zu können, das ist viel wert. Oder aber sogar, so war es bei mir, mit diesem Kunden zusammen oder dann eben mit diesem Partner zusammen weitere Kunden zu gewinnen, das war für mich ein ganz, ganz großer Hebel, eine ganz, ganz große Lösung – und eben auch einer meiner ersten Mentoren, wenn man es so möchte, den ich mit diesem, ja, anfänglich Kunden dann für mich gefunden habe.

#00: Also bei mir war es ein bisschen anders. Ich musste schon auf meine Kunden zugehen, damit sie Kunden werden. Aber vor allem habe ich viel durch Netzwerke herausholen können. Also ich habe von Anfang an viel darauf geachtet, unter die Menschen zu kommen und viele, ich nenne es mal, Visitenkarten zu sammeln und Visitenkarten zu verteilen. Ich bin Kartensammler. Und dadurch habe ich halt über eine Zeit lang einen großen Stamm an Kontakten aufgebaut, auf die ich nach und nach zurückgreifen kann beziehungsweise die kommen auf mich von alleine zu. Meistens ist es so, dass sie sich bei mir nach fünf, sechs Wochen melden und kommen mit der Frage: „Du machst doch was mit Marketing?“ – „Ja, mach ich. Möchtest du Kunde werden? Okay, kriegen wir hin.“ – Und das ist so etwas, worauf ich von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt habe, einfach mit Menschen zu quatschen, mit Menschen zu sprechen und einiges rauszuholen.

#00: Wie konnten Sie Ihre Gründungen denn überhaupt finanzieren? Also bei Herrn Weibrecht klang es schon ein bisschen an, Jugendweihe, Kinderzimmer-PC.

#00: Also ich hatte den Vorteil, dass mein Geschäft nicht so kapitalintensiv ist. Ich habe jetzt keine Maschinen, die ich finanzieren müsste oder Ähnliches, sondern ich hatte nur einen Laptop, den ich mir zusammengespart habe, und zwar mit Arbeit im Café meiner Mutter. Ich habe dort Kaffee gekocht, Teller gewaschen und habe dort halt mein erstes Geld verdient. Und dadurch konnte ich dann mir nach etlichen Monaten auch mal einige Sachen leisten. Und das war sozusagen der Startpunkt. Weil mehr braucht man nicht. Man braucht heutzutage nicht mehr als ein Handy, Laptop und Internetverbindung – und schon kann man zig Arten von Unternehmen gründen, die halt allein auf diesem System aufbauen. Weil, es ist bei mir nicht möglich, Kredite aufzunehmen. Also ich glaube nicht, dass mir irgendeine Bank einen Kredit geben würde, weil ich bin nämlich nicht kreditwürdig. Ich bin zwar geschäftsfähig, aber nicht kreditwürdig; das ist der große Unterschied. Und dementsprechend habe ich bisher keinen Kredit in Anspruch nehmen müssen.

#00: Als ich halte das zumindest auch für schwierig, in so jungen Jahren einen Kredit zu bekommen. Es war für mich ja schon schwer, überhaupt ein Konto zu eröffnen oder ein Geschäftskonto zu eröffnen. Ich habe dann letztendlich mein Jugendkonto verwenden müssen am Anfang, um meine Geschäftstransaktionen darüber abzuwickeln, meine Geldeingänge zu verbuchen, weil ich eben kein anderes Konto bekommen habe. Da sind wir hier in Deutschland sicherlich noch in einer Kultur, in der das so unüblich ist und so selten ist und vielleicht auch diese Risikoaversität deutlich größer ist, dass das schwieriger zu sein scheint. Aber auch da hoffe ich und gehe ich davon aus, dass wir in den nächsten Jahren immer mehr Gründerinnen und Gründer sehen, die gerade in den Bereichen, in denen Jugendlichkeit eben auch ein großer Vorteil ist, gründen werden und es damit etwas üblicher wird und dann vielleicht auch die Finanzierbarkeit einfacher wird. Hilfreich ist auf jeden Fall so eine Art Track-Record, mit dem man zeigen kann, dass man über mehrere Monate schon erfolgreich ein Geschäft aufbaut, einen vernünftigen Businessplan hat. Dann steigen die Chancen schon signifikant. Und wenn man dann vielleicht sogar noch ein bisschen Eigenkapital mitbringen kann von möglicherweise dann sogar den Eltern – ja, warum nicht? – oder den Freunden, dann steigt glaube ich auch die Chance. Trotzdem hat es mir genau wie dem Herrn Gdamsi auch geholfen, dass ich am Anfang gar kein Kapital brauchte.

#00: Wie sah denn, Herr Weibrecht, oder wie sieht bei Ihnen, Herr Gdamsi, die weitere Finanzierungsstrategie aus? Also gibt es Pläne, Fremdkapital aufzunehmen oder vielleicht doch auch mal Investoren an Bord zu holen?

#00: Also bei mir schaut es so aus, dass ich für die Agentur erst mal kein weiteres Geld benötige. Weil die ist ein selbst finanzierendes Programm, nenn ich es mal so. Aber für mein Start-up Breams, da müssen wir wirklich für die Standorteröffnung Kredite aufnehmen und mit Investoren arbeiten. Aber das ist etwas, das dauert noch, das geht in den nächsten zwei, drei Jahren erst richtig los. Aber jetzt ist erst mal Proof of Concept, und das läuft gut. Und dementsprechend können wir Wachstum nachweisen und später auch das Thema Kredit bei uns in dem Unternehmen aufnehmen.

#00: Also ich habe ja natürlich in den letzten 20 Jahren mehrere Marktphasen auch erlebt, mehrere Aufs und Abs erlebt. Dementsprechend war das Thema Kredite für mich auch schon ein wichtiges Thema. Also ich habe in der Finanzkrise 2008/09 tatsächlich auch mehrere Kredite gebraucht, um das Tagesgeschäft zu stützen und zu unterstützen, weil wir Forderungsausfälle bei Kunden hatten, weil wir Rechtsstreitigkeiten hatten und so weiter. Also auch da ist das nicht ganz unwichtig. Ja, auch für ein Unternehmen, was eigentlich nicht viel Kapital benötigt, kann das wichtig sein. Und klar, dann natürlich auch für Anteilskäufe von anderen Unternehmen in den späteren Jahren. Das geht in der Regel auch nur mit Fremdkapital sinnvoll darzustellen.

#00: Kommen für Sie auch Förderkredite infrage?

#00: Also zu hundert Prozent. Förderkredite sind ein sehr, sehr wertvolles und wichtiges Mittel gerade für Start-ups und junge Unternehmen. Und ich bin auch an Unternehmen beteiligt, die ebensolche Möglichkeiten für sich nutzen. Das halte ich auch für ein ganz, ganz wichtiges Thema. Weil sonst haben junge Unternehmen – der Herr Gdamsi hat es vorhin angesprochen –, wenn man Maschinen braucht, ja, dann haben junge Unternehmen in der Regel gar keine Möglichkeit, eine Finanzierung zu bekommen außer über solche Förderkredite. Und da bin ich sehr, sehr froh, dass es in Deutschland eine sehr gute Struktur gibt, eben auch solche Förderkredite zu bekommen.

#00: Bei mir beispielsweise hab ich bisher noch keine Berührungspunkte mit Förderkrediten gehabt. Also ich kenne ein Programm, das heißt Gründerstipendium. Ich weiß nicht, ob das für mich irgendwie infrage kommen könnte. Aber ja, bisher habe ich auch nicht so viel Kontakt gehabt mit Förderkrediten.

#00: Erst mal vielen Dank an Sie beide! Trotz Ihrer jungen Jahre, Herr Gdamsi, haben Sie ja vielleicht schon ein paar Überzeugungen gewinnen können zum Thema Unternehmertum. Und Sie, Herr Weibrecht, haben das in den letzten Jahren gesammelt. Wir fragen das immer ab in unserer Rubrik „Mantra Mantra“.

#00: Wo liegen die Vorteile des Gründens in sehr jungen Jahren, also vor Abschluss der Schule oder vor Erreichen der Volljährigkeit?

#00: Man lernt viel und schafft sich einen Vorsprung!

#00: Ja, man hat natürlich ein deutlich niedrigeres Risiko. Man hat viel freie Zeit und kann damit sehr unbeschwert in so eine Gründung reingehen und Erfahrungen sammeln.

#00: Welche sind die größten Fehler, die man als junge Gründerin oder junger Gründer machen kann?

#00: Kein Zeitmanagement, würde ich zum einen sagen. Das ist glaube ich das Wichtigste. Dann den Überblick verlieren bei den ganzen Projekten, die man hat. Und vor allem schlechte Buchhaltung.

#00: Da muss ich dem Herrn Gdamsi zustimmen. Also auf jeden Fall, der Überblick ist eine ganz, ganz wichtige Sache. Zeitmanagement-Sicherheit auch. Was ich persönlich noch wichtig finde, ist, dass man sich klar fokussieren muss. Also man muss sich klar fokussieren auf eine bestimmte Zielgruppe, am besten eine Zielgruppe, die man sehr gerne mag, und versuchen, sich nicht zu verzetteln.

#00: Wie macht man den scheinbaren Makel fehlender Expertise am besten wett?

#00: Indem man Ergebnis liefert, würde ich sagen. Weil bei mir war es so direkt von Anfang an, mein erster Kunde hatte direkt ein Ergebnis. Und das war gut. Und deswegen, wenn man erst mal liefert und dann auf ein Ergebnis zurück sich berufen kann, ergibt sich das von alleine.

#00: Man sollte sich einfach auf das konzentrieren, was man eben als Alleinstellungsmerkmal mitbringt. Und die Jugendlichkeit bringt eine ganze Reihe davon mit.

#00: Ihr wertvollster Finanzierungstipp für junge Unternehmensgründungen lautet?

#00: Weniger Ausgaben als Einnahmen. Das ist glaube ich das Wichtigste.

#00: Das ist definitiv ein verdammt guter Tipp (lacht). Da würde ich mich anschließen.

#00: Ganz herzlichen Dank, Claus Weibrecht und Amir Gdamsi! Jetzt am Ende unserer Podcast-Folge vervollständigen Sie uns doch bitte noch ganz schnell und ohne nachzudenken folgende Sätze: Mein größter Antrieb als Unternehmer ist …?

#00: Probleme zu lösen und jeden Tag etwas Neues herauszufinden und zu erfahren.

#00: Menschen kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln.

#00: Diesen Fehler will ich niemals mehr wiederholen: …?

#00: Schlechtes Forderungsmanagement, das heißt, die Rechnung zu spät zu schreiben und damit zu riskieren, dass man möglicherweise sein Geld gar nicht bekommt.

#00: Seine Kunden nicht gut zu betreuen und am Ende eine Kündigung zu kassieren.

#00: Schon mal passiert?

#00: Tatsächlich einmal. Aber dann konnte ich nach einem Jahr alles wieder geradebiegen.

#00: Das wichtigste Geschenk in meinem bisherigen Leben war …?

#00: Da muss ich auf jeden Fall … (lacht), da muss ich auf jeden Fall nachdenken. Also das größte Geschenk für mich sind mit Sicherheit meine zwei Jungs, die jetzt sechs und fast acht sind.

#00: Das größte Geschenk in meinem Leben war, dass ich in Deutschland aufgewachsen bin und alle Möglichkeiten hatte, sowohl schulisch als auch finanziell, und nicht in Armut leben muss.

#00: Von Herrn Gdamsi habe ich heute gelernt …?

#00: Wie wichtig Begeisterung und Motivation für den Erfolg eines Unternehmens sind und mit wie viel Enthusiasmus und Sympathie man auch das Thema Netzwerken und Netzwerkaufbau angehen kann.

#00: Von Herrn Weibrecht habe ich heute gelernt …?

#00: Ich habe gelernt, dass man mit Leidenschaft an seine Arbeit rangehen sollte und sich auf eine Sache fokussieren sollte, die einem Spaß macht und die man auch kann. Und andere Sachen kann man auch delegieren.

#00: Also vielen Dank an Sie beide, Herr Weibrecht und Herr Gdamsi! Herr Gdamsi, für Breams und AGM viel Erfolg und Glück – und auch natürlich für IronShark und Ihre weiteren Firmen, Herr Weibrecht! Schön, dass Sie heute zu zweit mit dabei waren bei „Ungeschönt Youngstars“!

#00: Herr Thurm, das hat sehr viel Spaß gemacht! Vielen lieben Dank!

#00: Danke für die Einladung! Es war phänomenal!

#00: Ab der kommenden Folge wenden wir uns Gründungen zu, die sich gezielt mit der Gestaltung der Zukunft befassen. Wir sprechen mit Maria Birlem, die mit ihren Kollegen zusammen bei der yuri GmbH Minilabore entwickelt, die beispielsweise Stammzellen im Weltall besser wachsen lassen sollen. Also Forschung in der Schwerelosigkeit, die auf der Erde so nicht möglich wäre. Wie diese Minilabore in Raumschiffen zur ISS fliegen und was sie genau bewirken, das klären wir bei „Ungeschönt in die Zukunft“. Bis dahin!

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